Heute früh um fünf war es soweit: Moritz hockte auf der obersten Treppenstufe und jammerte. Ich warf einen Blick auf seine Zehe: sah gut aus! Also öffnete ich die Terrassentür und Moritz schoss wie eine schwarz-pelzige Rakete auf die Terrassenbrüstung, tippelte aufs Dach und verschwand in der Morgendämmerung. Wann ich den wiedersehen würde? So schnell bestimmt nicht – nach fünf Tagen Stubenarrest …
Kein Schwarzbär in Sicht
Rein routinemäßig ging ich dann so gegen elf Uhr in den Garten und pfiff ein bisschen in der Gegend herum. Dass Herr Schwarzbär auftauchen würde, damit rechnete ich keinesfalls. Und er tauchte auch tatsächlich nicht auf. Lediglich Lieschen kam aus dem Nachbargarten getippelt.
Kaum zu fassen!
Dann fotografierte ich auf der Terrasse ein paar Blüten und fegte dann runtergefallene Blütenblättchen vom Boden. Und plötzlich – ich traute meinen Augen kaum – stand der Schwarzbär auf der Brüstung. Nach nur sieben Stunden. Ich war wirklich baff! Dann gab’s was zu Futtern für den Herrn.
Zehenpflege
Während er speiste, nahm ich ihn hoch, schließlich musste ich unbedingt die verletzte Zehe begutachten. Die Zehe sah gut aus, allerdings war Dreck unter dem Rest der Haut, die allmählich abstirbt und der neuen Haut Platz macht. Also setzte ich den Herrn wieder zu seinem Napf und holte die Nagelschere, ein Reinigungspad und Calendulatinktur. Dann setzte ich Moritz wieder auf meinen Schoß, wo er sich wiederstandlos verarzten ließ. (Mit Lili und Lieschen wäre das vollkommen unmöglich!!) Er steckte sein Köpfchen unter meinen linken Unterarm und gab keinen Mucks von sich. Ich konnte also in Ruhe die abgestorbene Haut mit dem Dreck darunter abschnibbeln und dann mit dem Calendula getränkten Reinigungspad die Zehe abtupfen. Danach hab ich noch ein bisschen Calendula drüber geträufelt und nach der Behandlung konnte mein Schwarzbär ungestört seine Mahlzeit beenden.
Kaum war die beendet, hat er sich postwendend wieder verabschiedet.
Ein bisschen Krallenpflege im Garten (auf die musste er schließlich fünf Tage verzichten!)
und dann gings wieder ab – in Richtung Nachbargarten.
Ein kurzer Blick nach oben – un schüss!
Liebe Renate, schön, das es Moritz wieder gut geht, tolle Fotos hast Du vom Schwarzbär gemacht.
Hier scheint die Sonne und es grünt und blüht überall. Habe gestern die erste Schwalbe gesehen und Maxel hatte sich die erste Zecke eingefangen, die ich aber schnell entfernen konnte.
Ganz herzliche Wochenendgrüße zu Dir und den Pelzchen von uns allen.
Zecken … Oh Gott! Jeden Tag klaube und ziehe ich mehrere von Lieschen und Moritz. Lili blieb bisher verschont, allerdings treibt die sich auch kaum in den Nachbargärten herum, sondern zieht meine Gesellschaft in der Wohnung vor … 🙂
Liebe Wochenendgrüße – von Renate
Ach wie schön, dass er sich so freut über seinen alten/neuen Ausgang :). Ist ja auch gemein bei dieser tollen Jahreszeit Stubenarrest zu bekommen. Gerade jetzt wo alles blüht und erwacht. Die ganzen Gerüche und Sounds. Unsere Zwei nutzen jede Gelegenheit den Balkon zu erobern und Vögelchen zu beobachten :).