Tierarztbesuche

Es gibt Phasen ohne Tierarztbesuche. Aber dann gibt es welche, in denen alles zusammenkommt. Anfang Februar: Lieschen mussten 7 Zähne gezogen werden. Ich wusste schon seit längerem, dass sie Zahnfleischprobleme hatte, die die THP hat auch gut daran verdient, genutzt hat es trotzdem nichts.

Im vergangenen September roch sie wieder auffallend aus dem Mäulchen. Ich zur Tierärztin (nicht zur THP, denn die kostet viel Geld – und oft nur für „gute Zuversicht“). Lieschen bekam Cortison, aber die TÄ meinte, es sei vermutlich vernünftiger, Zähne zu ziehen. Diese Prognose sollte sich bewahrheiten, denn trotz zweimaliger Cortison-Gabe blieb Lieschens Zahnfleischentzündig hartnäckig. Also suchte ich Anfang Februar eine Zahnspezialistin auf. Die schaute sich Lieschens Gebiss an und meinte, dass es aufgrund des langanhaltenden und unveränderten Verlaufs wohl besser sei, Zähne zu ziehen. Die Entzündung war massiv – trotz Cortison. Grund: das Zahnfleisch wuchs die Zähne hinauf, und dazwischen bildeten sich Taschen, in denen Essensreste zu ständigen Entzündungen führten. (Meine laienhafte Erklärung).

Also wurde Lieschens Gebiss einen Tag später geröntgt und dann sieben (!) Zähne gezogen. Kostenpunkt: 550 Euro.

Zur selben Zeit humpelte Moritz. Ursache: ein Loch in seinem Bein. Loch Ein Biss vermutlich. Moritz bekam Antibiotikum und ich behandelte seine Wunde zwei Wochen – täglich. Bis sie endlich sichtbar begann, zuzuwachsen. Insgesamt hat es geschlagene vier Wochen gedauert, bis sie geheilt war.

Dann war ein paar Wochen Ruhe.

Am Wochenende habe ich für Rosso Katzengras gekauft. Er hat mit Wonne daran herum geknabbert und auch sofort gekotzt. katzengras
Ein paar Stunden hat er wieder daran rumgeknabbert, danach aber nicht gekotzt, sondern nur rumgewürgt. Rausgekommen ist nichts. Immer wieder würgte er – ohne Ergebnis. Nachts lag er apathisch auf seinem Schlafplatz und am nächsten Morgen lag er noch genauso apathisch dort. Und er hat zum ersten Mal Lieschen und Moritz nicht „aufgemischt“, sondern lag einfach nur auf seinem Platz. Futter interessierte ihn auch nicht. Ab und zu würgte er wieder. Und: es war Ostersonntag! Ich in der Tierklinik angerufen, und dann Rosso in den Korb gesteckt. Ja, sagte die Tierärztin, mit seinem Hals sei was nicht in Ordnung, sie stellte das beim Abtasten an seiner Reaktion fest. Zu sehen war nichts! Möglicherweise steckte ein Stückchen Gras in seinem Rachen. Vielleicht würde es von allein weiterwandern. Also erstmal abwarten, denn sonst müsste er in Narkose untersucht und ein eventuelles Grasstückchen entfernt werden.

Ein Tag später war Rosso wieder in Ordnung. Das heißt, das Grasstückchen hatte sich wohl verdünnisiert, denn er ging Lieschen und Moritz wieder auf die Nerven. Er würgte auch nicht mehr und sein Appetit war auch wieder da.

Heute Mittag. Lieschen hat sich seit gestern Nachmittag nicht blicken lassen. Ich ging in den Garten, da kam sie. Und sie humpelte. Ich hob sie hoch … die linke Hinterpfote war geschwollen und blutverkrustet. Also: Tierarzt. Gott sei Dank bekam ich gleich einen Termin, und ein Biss wurde diagnostiziert. Ein Biss, der sich bereits entzündet hatte, also vereitert war. Außerdem war an ihrem Schwanz eine ungefähr sechs Zentimeter lange, blutige Verkrustung. Lieschen hat offensichtlich einen Kampf hinter sich. Das war die schlechte Nachricht. Die gute Nachricht ist die, dass es mir überhaupt aufgefallen ist. Denn das Humpeln war sehr „dezent“. Ich kenne meine Pappenheimer aber gut und stelle winzige Veränderungen schnell fest.

lieschen

Nun hat sie ein Langzeit-Antibiotikum intus und ich hoffe, dass es meiner hübschen und stets schlecht gelaunten Katze bald wieder besser geht …

7 Kommentare

  1. oh je, bei Deinen Pelzchen ist ja immer wieder etwas los. Ich habe mit so einer tollen Geschichte mit allen Dreien aber nicht gerechnet. Lieschen prügelt sich ??? Da war doch bestimmt ein Kater auf Freiersfüßen und hat sie erwischt, oder ? Das ist unserer Mausi auch passiert, wir vermuten, das sie damals in die Schwanzwurzel gebissen wurde. Das Schwänzchen hing herunter, sie war schlapp und dann zeigte sich die Entzündung. Auf dem Weg zum Tierarzt ist sie aufgegangen, Blut und Eiter im Katzenkorb – Mausi auf dem Tisch beim Arzt, der hat dann die Wunde desinfiziert, vorher noch das
    Fell geschoren, sie sah aus wie ein Irokese auf Kriegsfuß. Aber letztendlich ging es ihr wieder besser, die Wunde heilte und sie war wieder die alte. Ich hoffe sehr, das es den beiden anderen wieder gut geht. Ja Gras fressen ist auch so eine Sache, Lady geht dafür immer in den Garten und Maxel habe ich noch nie gesehen, das er es frißt. Aber sonst geht es beiden gut. Allerdings, wenn es ein Gewitter gibt, so wie heute nachmittag, dann ist die Maus verschwunden. Sie haßt den Blitz und verkriecht sich unter den Betten. Maxel berührt das nicht, doch wenn fremde Leute kommen – egal wer – verschwindet er nach draußen und das ist ihm auch nicht abzugewöhnen. Auch nach fast sieben Jahren nicht. Dir aber und den Fellnasen ganz liebe Grüße und gute Besserung für Lieschen von Christiane & dem Rest.

  2. Du lieber Himmel….das reicht ja dann wohl hoffentich für den kompletten Rest des Jahres! Wir drücken die Daumen für eine rundum schnelle Genesung und senden viele Streicheleinheiten aus dem sonnigen Spanien! Susanne, Beto & Joker

  3. Ach herrje, liebe Renate, da hast du es ja wirklich nicht so einfach,
    wenn alle drei so ab und an ihre Zipperlein haben.
    Die Wunde von Moritz sah ja gar nicht gut aus. Das ist kein Wunder,
    wenn das solange gedauert hat, bis es heilte.
    Ich hoffe, dass es dem hübschen Lieschen schon etwas besser geht.
    Ich wünsche ihr jedenfalls alles Gute und eine baldige Genesung.
    Mir sind die Tierarztpreise auch gut bekannt. Weil ich aber so oft
    mit meinen Katzen dorthin komme, ist der Tierarzt manchmal so
    kulant und gibt mir einen kleinen Preisnachlass.

    Liebe Grüße von
    Elke

  4. Ja, in den letzten Wochen war viel los in bezug auf Tierarztbesuche. Ich hoffe, die Phase ist nun vorbei.

    Bei dem Tierarztbesuch mit Lieschen habe ich die Gelegenheit genutzt und das Mäulchen anschauen lassen. Es war Anfang eine Riesen-OP mit den Zähnen. Aber nun ist alles geheilt und sieht gut aus. Ich selbst kann nämlich nur bedingt in ihr Mäulchen schauen, die kann es nämlich nicht leiden …

    Liebe Grüße
    Renate

  5. Ich lese das gerade sehr spät und wünsche ebenso verspätet gute Besserung für alle Patienten! Bisse sind immer so ein Thema. Minnie hatte im Januar mal wieder einen fetten Abzess von einem entzündeten Biss. Einen toten Zahn hat er auch, frag mich nicht, woher. Momentan humpelt er ein bisschen, aber ich finde nichts. Die TÄ auch nicht so richtig, wir haben das im Rahmen der jährlichen Impfung untersuchen lassen. Mal ist es besser, mal schlechter. Ich hoffe, es gibt sich wieder.
    Liebe Grüße!
    Doris

    • Bei dem toten Zahn musst du aufpassen, liebe Doris. Lieschen hatte auch einen, und wie sich rausstellte, war an der Zahnwurzel eine üble Entzündung.
      Was Winnies Humpeln betrifft, so kann er sich was verzerrt haben … das musst du beobachten.
      Gute Besserung für das Kerlchen!
      Freilaufende Katzen … immer wieder Ärger. Ich hoffe, dass Rosso sich dazu entscheidet, auf dem Dach zu bleiben.

      Liebe Grüße – Renate

  6. Das reicht ja auch erst mal wieder, oder? Die Freigänger machen was Verletzungen angeht ihren Dosies mehr Sorgen. Wir drücken die Pfötchen und Daumen, dass alle Verletzungen heilen und neue lange auf sich warten lassen 😀
    Schnurrer Engel und Teufel

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