Stress ohne Ende

Wie ich schon geschrieben habe, begann am 1. Juli die Dach-Komplettsanierung. Verbunden mit sehr viel Lärm und sehr viel Dreck/Staub.

Seit diesem Datum lebte Rosso an den Wochentagen von halbacht Uhr morgens bis sechs Uhr abends in der Badewanne. Mein Badezimmer hat kein Tageslicht, befindet sich mitten in der Wohnung, und dort ist der Lärm vermutlich am wenigsten laut. Keine Ahnung … auf jeden Fall rannte Rosso schon vor Beginn der täglichen Arbeiten so gegen halbacht ins Badezimmer. Vermutlich hat ihm seine innnere Uhr gesagt: mach dich auf die Socken und rette dich.

Zwischendurch hatte ich den Eindruck, dass es ihm psychisch relativ gut ging, der Stress sich für ihn also in Grenzen hielt, denn er lag relativ entspannt in seinem weißen Refugium. Auf rosa Handtuch.

Einmal allerdings muss ihn etwas sehr verängstigt haben, denn er hat sich unter dem Handtuch verbuddelt und stundenlang keinen Mucks von sich gegeben. Mein Rosinchen war im vollen Psychostress. Irgendein Geräusch muss ihm die totale Angst eingejagt haben. Erst nach Stunden hat er sich wieder beruhigt.

Abends dann, als ich ihm gesagt habe, dass wieder Ruhe herrscht, machte er sich auf die Pirsch und untersuchte sein Revier, das jeden Tag anders aussah. Und anders roch.

Wie sehr ihm diese ganze Situation aufs Gemüt geschlagen hat, sollte ich erst drei Wochen später erfahren. Der erste Hinweis war der: nach ungefähr einer Woche der Dachdeckerarbeiten fing er an zu husten.

Wenn eine Katze hustet, kriegt man als Mensch einen Riesenschreck, denn die Geräusche klingen furchtbar.

Wie oft er gehustet hat, weiß ich nicht, denn er lag ja von Montag bis Freitag tagsüer in der Wanne. Nur am Wochenende, wenn er sich wieder auf den Schreibtisch gelegt hat, oder am Abend, wenn er neben oder auf mir auf dem Sofa lag, habe ich mitgekriegt, dass er hustet.

Fortsetzung folgt

4 Kommentare

  1. Wie tut mir der arme Rosso leid! Deine Schilderungen der Ereignisse um die Erneuerung
    eures Daches klingen überhaupt nicht gut. Der Lärm muss Rosso ja unheimlich zugesetzt
    haben. Und dass er dann auch noch so krank geworden ist, erschüttert mich doch sehr.
    Ich kann mir vorstellen, wie schlecht du dich in dieser Situation gefühlt hast.
    Ich warte nun auf die Fortsetzung des Geschehens um den kranken Rosso.

    Liebe Grüße von
    Elke

  2. Oh je, oh je, auch noch Husten. Rosso tut mir so leid. Bei uns wäre er bestimmt schon verrückt geworden, denn in unserer Straße und ringsumher wird überall neu gebaut, saniert, gehämmert, geklopft, Gerüste auf- und abgebaut, Männer brüllen schon früh am Morgen (warum kann man sich nicht normal verständigen?) Sägen kreischen und aller Lärm den das so mit sich bringt. Und Monta und Donnerstag kommt noch die Müllabfur hier überall vorbei und leert MüllContainer und Glascontainer.
    Ein Glück, dass meine vier nicht empfindlich sind. Sie überstehen auch Gewitter und Feuerwerk ohne Stress.

    • Ja, mein Rosinchen ist mir gegenüber zwar kess und höchst vertrauensvoll, aber fremde Menschen und fremde Geräusche jagen ihm schreckliche Angst ein. Wenn er auf dem Dach sitzt und jemand unten auf dem Hof rumläuft, rast Rosso sofort in die Wohnung und versteckt sich. Feuerwerk und Gewitter kann er auch nicht ausstehen.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert