Sklaventreiber + Profitgeier

Soben schickt mir jemand eine Email und der Inhalt lautet folgendermaßen:

Sehr geehrte Frau Blaes,
für die Webseite eines Tierversicherers suchen wir zurzeit nach neuen Verlinkungsmöglichkeiten. Dabei sind wir auf Ihre Webseite ( http://www.diekunterbuntekatzenseite.de ) gestoßen und möchten Sie fragen, ob Sie Verlinkungen gegen eine Vergütung anbieten.
Bei dieser Verlinkung würde es folgendermaßen ablaufen: Sie schreiben einen neuen Artikel, platzieren einen Link auf eine vorgegebene Zielseite und wir zahlen Ihnen dafür eine Aufwandsentschädigung.
Falls Sie Interesse haben, nennen Sie uns doch bitte Ihre Konditionen für eine Verlinkung. Wir freuen uns auf Ihre Rückmeldung.
Melden Sie sich gerne bei Fragen.

Mit freundlichen Grüßen,
D. A.

Meine Antwort lautet:

Sehr geehrter Herr A.,
wenn ich auf meiner gut besuchten Katzenwebseite Werbung für einen Tierversicherer machen soll und dafür auch noch einen Artikel schreiben muss, möchte ich keine „Aufwandsentschädigung“, sondern ein für einen PR-Artikel marktübliches Honorar. Wie hoch das in Ihrem Fall ist, kann ich nicht sagen, weil ich weder die Aufgabenstellung kenne noch den Auftraggeber, bei dem es sich vermutlich nicht um eine kleine Klitsche handelt, sondern um ein bekanntes Versicherungsunternehmen.

Mit freundlichen Grüßen
Renate Blaes


Dieses „Angebot“ bekommen bestimmt sehr viele Katzenblogger. Und ich bin sicher, die meisten davon werden darauf eingehen. Bin schon gespannt, azf welchen Blogs ich demnächst die sogenannte Verlinkung zu Gesicht bekommen werde. Allerdings handelt es sich dabei nicht um eine Verlinkung, sondern um Ausbeutung. Denn wenn jemand einen PR-Artikel für eine Versicherung (!) schreibt, dann hat er Anspruch auf ordentliches Honorar. Alles andere ist unseriös auf der einen Seite und dumm auf der anderen Seite. Aber wer sich heutzutage ausbeuten lässt, ist selber schuld. Ich auf alle Fälle werde nicht werde weder mein Know-How für ein paar Cent verscherbeln, noch meine Webseiten betuchten Unternehmen als Werbeplattform für ein paar lausige Euro zur Verfügung stellen.

6 Kommentare

  1. Sehr gut, Renate!!!
    Diese Unternehmen lassen sich immer wieder was Neues einfallen. Nett sind auch vorgefertige und angeblich unterzeichnete Anzeigenauftrage, die einem zugeschickt werden. Protestiert man nicht, wird sie berechnet. Alles S…….!!!

    • Das war das einzig Vernünftige, liebe Birgit. Ich hab geantwortet, weil ich gespannt bin, ob ich eine Antwort bekomme. Die bekomme ich natürlich nicht. Denn diese modernen Skalventreiber schießen wie die Pilze in einem feuchtwarmem Herbst aus dem Boden. Ich bekomme regelmäßig solche „Angebote“. Bedauerlich, dass so viele sich von wenigen Euros locken lassen. Die Blogger verdienen nichts daran, die Auftraggeber sehr wohl. Und das ist für eine gesunde Marktwirtschaft nicht in Orndung. Die einen verdienen sich dumm und dämlich, die anderen krebsen so dahin – obwohl sie professionelle Arbeit abliefern.

      • Das schlimme ist die Versicherung bezahlt jemanden der Onlinemarketing für die macht und die lassen sich das mit hoher Wahrscheinlichkeit sehr gut bezahlen. Und die suchen sich jetzt Blogopfer.

        Ich hab auch schon ein paar mal einfach so was zugesendet bekommen, ohne Vorankündigung per Mail echt schrecklich. Ist das dann auch nicht schon Bestechung?

        • Genauso ist es, liebe Birgit. Nur sind die Opfer heutzutage Lämmer, die freiwillig und frohen Mutes zur Schlachtbank pilgern. Absahnen tun die Online-Agenturen und deren Auftraggeber. Und die (doofen) Blogger freuen sich wie Bolle über ein paar Euro.
          Ich war viele Jahre lang in der Werbung tätig und weiß, was Agenturen einstreichen. Und genau das sind eben die „Sklaventreiber“. Nur mit dem Unterschied, dass die Sklaven heutzutage die Wahl haben …
          Und die Unternehmen bekommen für wenige Euro Werbung, für die sie vor Jahren noch SEHR viel Geld bezahlt haben.

  2. Ich könnte mit solchen Anfragen auch so manchen Raum hier tapezieren.

    Interessant finde ich immer, dass sie die Kontaktdaten in meinem Impressum finden. Jedoch steht als erster Satz, dass das Blog ein privates Projekt ist und keiner kommerzielle Absichten verfolgt werden.

    Bei einigen reagiere ich mit einer Antwort darauf, dass wenn sie nicht nur Ausschau nach einer Mailadresse der erste Satz aufgefallen wäre 😉 Aber oft lösche ich die Mail auch.

    Deine Antwort finde ich aber gut. *top*

    LG
    Marlene

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert