Schreck in der Nachmittagsstunde

Nachdem der Regen nun verschwunden ist, herrscht Sommer am Ammersee. Es ist also warm, sehr warm. Sobald es warm ist, zieht Herr Schwarzbär es vor, seine Zeit überwiegend draußen zu verbringen. Deshalb habe ich ihn das letzte Mal vor drei Tagen zu Gesicht bekommen. Und auch das nur per Zufall. Er tippelte über den Hof und verschwand im Nachbarbarten.

Wovon er sich den Abwesenheitszeiten ernährt, weiß ich nicht. Von Mäusen zum Teil, das auf alle Fälle, denn er ist ein hervorragende Jäger – schnell wie der Blitz! Ich kann mich immer wieder nur wundern, wenn ich ein Käsewürfelchen durch die Luft schmeiße zum Beispiel. Der Käse ist noch gar nicht richtig gelandet, hat Moritz ihn bereits ergattert.

Aso, mein Schwarzbär seit drei Tagen weg. Da macht sich die Katzenbesitzerin naturgemäß ein paar Gedanken. Gefahren lauern überall …

Gestern Nachmittag kam ich vom Einkaufen zurück und entdeckte am Rand der kleinen Straße, die zu der Sackgasse führt, in der ich wohne, eine Katze. Sie lag auf der Seite im Gras und rührte sich nicht. Eine schwarze Katze mit weißen Pfötchen. Den Kopf sah ich nicht, nur Beine und Bäuchlein. Schreck schoss durch meine Glieder! Moritz, tot, vom Auto überfahren … das waren meine ersten Gedanken. Ich stieg auf die Bremse. Da hob die Katze den Kopf – es war der süße kleine Kater, der das Ehepaar 200 Meter weiter adoptiert hat. Er hatte im Schatten ein Schläfchen gemacht.

Schläfrig schaute er mich an und als ich auf ihn zuging, hoppelte er von dannen. Und mir fiel ein Stein vom Herzen!

P. S.: Moritz machte ein paar Stunden später dann eine Stippvisite. Mit einem Mäuschen als Abendbrot. Nachdem er es im Garten direkt neben der Katzenleiter verputzt hatte, schmiss er sich neben mir ins Gras, ringelte sich um meine Füße, biss mir liebevoll in Knöchel und Zehen, und verzog sich dann wieder – in einen der Nachbargärten, wo er jetzt immer noch strawanzt. Wahrscheinlich pennt er irgendwo unter einem Strauch – im Schatten. Denn es ist heute wieder sehr warm.

4 Kommentare

  1. Oh Katz, oh Katz – zum Glück ist nix passiert – puh 😀 Bei Oma gibt es auch so Straßenlieger und da rutscht ihr das Herz auch immer in die Buchse 😉
    Schnurrer Engel und Teufel

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