Gestern saß ich am Schreibtisch, als ich mich plötzlich beobachtet fühlte. Ich drehte mich um – und da saß Rosso unterm Schreibtisch. Neben ihm saß … ich glaubte es kaum … eine kleine Meise.
Rosso starrte abwechselnd mich und die Meise an, die Meise schaute bewegungslos geradeaus. Ich bückte mich und griff vorsichtig nach dem Vögelchen. Das war so paralysiert, dass ich es problemlos in die Hand nehmen konnte.
Ich betrachtete die Meise aus der Nähe … sie sah unverletzt aus.
Ich redete dem Vögelchen gut zu und trug sie auf den Balkon. Die Balkontür habe ich geschlossen, damit Rosso nicht raus konnte.
Ich setzte die Meise auf das Balkongeländer. Dort saß sie und schaute mal hier hin, mal dort hin.
So ging das ungefähr zwei Minuten.
Dann flatterte die kleine Meise davon … zum Fliederbusch im nahegelegenen Gärtchen.
Und ich war glücklich, einem Vögelchen das Leben gerettet zu haben.
Übrig geblieben sind ein paar flauschige Federchen in meinem Arbeitszimmer …
Glück gehabt, kleine Kohlmeise. Sie sieht ein bisschen zerzaust aus, aber das wird sicher wieder.
Ich versuche auch jede noch lebende Beute zu retten. Die grösste war eine Taube. Die sah ich Tage später wieder bei ihren Kollegen auf dem Hausdach. Erkannt habe ich sie, weil der Hals fast federlos war.
Grüesslis, aus der Schweiz
Oh, eine halsfederlose Taube gerettet. Gute Tat, liebe Margrit!
Sonnige Grüße vomm Ammersee – Renate