Immer mehr Katzen halten sich Menschen – dieser Umstand wächst sich allmählich zu einem Problem aus. Die katzenverwöhnten Zweibeiner entwickeln zunehmend konjunkturfeindliche Eigenschaften: In Regionen, wo Menschenhaltung durch Katzen überhand nimmt, werden immer weniger Rüstungsgüter produziert, weil das Aggressionsgen der durch ein Dauerschnurren eingelullten Zweibeiner allmählich verkümmert.
Zudem nehmen die Konsum- und die Reiselust drastisch ab. Die Forschung hat entsprechende Kausalitäten bereits erforscht und aufgedeckt. Offenbar locken ferne Reiseziele nicht mehr, wenn sich der Mensch für Tage, Wochen oder gar Monate von seiner vierbeinigen Halterin entfernen muss. Selbst ein kurzer Kinobesuch ist nicht mehr attraktiv.
Die ursprünglichen Hoffnungen der Wirtschaft bleiben unerfüllt, denn die Essgewohnheiten katzenbetreuter Menschen haben sich nicht verändert. Daher sind die Lebensmittelumsätze mehr oder weniger gleich geblieben. Das erhoffte Wachstum kann aber auch nicht auf anderem Weg erreicht werden. Eine randomisierte Studie hat nämlich Erschreckendes zutage gefördert: Die von echten Katzen gehaltenen Menschen werden offenbar wunschlos glücklich, was bei einer zweiten Versuchsgruppe mit Plüschkatzen nicht beobachtet werden konnte. Wenigstens müssen die Hersteller von Spielwaren also nicht befürchten, dass ihre Spieltiere einen Placeboeffekt mit
unerwünschten Folgen bewirken.
Wie man mit felingehaltenen Menschen umgehen soll, wird derzeit weiter erforscht. Es steht ein EU-weites Verbot von Antiallergenen und ein gleichzeitiges Verbreiten ungepflegter Katzenhaare zur Diskussion.
Einen positiven Effekt der Menschenhaltung durch Katzen haben die Forschenden aber trotzdem entdeckt: Katzen sind inspirierend und kreativitätsfördernd. Allerdings wird dieses Positivum gleich wieder zunichte gemacht, weil das Katzenregime den menschlichen Untertanen ziemlich schnell einen Tunnelblick verpasst. Wenn sich daher alles nur noch um die Katze dreht, geht der Inspirationsgewinn gleich wieder verloren. Der Katzengehaltene wird nicht nur träge, er wird auch phantasielos. Gute Geschichten wird er nicht mehr erfinden, höchstens hin und wieder einen Text der vorliegenden Art.