Just gestern Abend dachte ich, ich sollte man einen kleinen Artikel darüber schreiben, wie lieb ich mein Rosinchen habe. Da lag er nämlich mal wieder wie hingegossen da und tat so, als könne er keiner Fliege etwas zu leide tun. Stimmt aber nicht! Fliegen fängt und frisst er.
Dagegen habe ich nichts.
Ich habe auch nichts gegen sein Engagement als Trockenbauer. Ãœberhaupt nicht! Auch wenn es nach seiner Arbeit aussieht wie bei Hempels unterm Sofa, denn Aufräumen ist nicht so sein Ding!
Bei seiner Funktion als Käsedesigner sieht die Sache schon ein wenig anders aus. Ist aber nicht besonders tragisch. Und auch meine Schuld, wenn ich Käse auf der Anrichte liegen lasse. Zwar in Frischhaltefolie gewickelt. Aber wer Kabel „prüfen“ kann, der lacht sich kaputt über eine dünne Frischhaltefolie …
Wenn der rote Racker aber als Elektriker fungiert, hab ich ihn für ein paar Minuten gar nicht lieb, denn dann reißt mir der Geduldsfaden!
Gestern habe ich eine neue Lampe angeschlossen; Leselampe für mein Bett, die alte hatte den Geist aufgegeben. Schon als ich sie hingestellt habe, dachte ich mir, hoffentlich zerbeißt er nicht das Kabel. Da aber exakt die gleiche Lampe schon seit Monaten von ihm unbehelligt im Wohnzimmer steht, dachte ich mir, na ja, vielleicht lässt er dieses Kabel auch in Ruhe.
Aber: FALSCH GEDACHT!
Denn vorhin lag ich noch im Bett, Lieschen und Moritz zu meinen Füßen, ich plötzlich so ein merkwürdiges Geräusch hörte, gar nicht weit von meinem Kopf entfernt.Es war so eine Mischung zwischen Knistern, Knabbern und Knuspern … wirklich schwer zu beschreiben, das Geräusch. Also ging ich dem Geräusch auf den Grund. Und, was war? Rosso der Elektriker hatte mal wieder zugeschlagen.
Sein Faible, in die Rolle des Elektrikers zu schlüpfen, hat er letzten Dezember entdeckt. In der Adventszeit genau gesagt. Als ich draußen auf meiner Terrasse die Lichterkette montiert hatte. Das ist ja jedes Jahr immer wieder spannend, denn wenn innerhalb der Kette nur ein einziges Lämpchen kaputt ist, ist Schluss mit Leuchten. Also, ich die Kette zwischen den Pflanzen und im Baum arrangiert, den Stecker in die Steckdose gesteckt … und: Es ward Licht!
Aber nur für wenige Sekunden, dann ward wieder Dunkel. Rosso der Elektriker hat das Kabel „geprüft“. Durchgebissen, konkret gesagt. Also ich zum Werkzeugkasten (für eine Frau hervorragend ausgestattet! Ich hab auch ne Bohrmaschine …), Lüsterklemmen, Schraubenzieher und Zange rausgeholt. Nach ein paar Minuten leuchtete die Lichterkette wieder. Dieses Mal für cirka eine halbe Stunde. Dann ward erneut Dunkel. Der Elektriker hatte das Kabel an einer anderen Stelle „geprüft“!
Auch diese Stelle habe ich mittels Lüsterklemmen wieder repariert – und danach das Kabel hinter Reisigzweigen in Sicherheit gebracht.
Gar nicht viel später meinte er wohl, das Kabel meiner Kopfhörer prüfen zu müssen. Da funktionierte das mit den Lüsterklemmen nicht (warum, weiß der Geier) … ich konnte die Kopfhörer wegschmeißen!
Und jetzt wieder eine Lampe.
Das mit den Lüsterklemmen hat zwar geklappt, aber erst im zweiten Anlauf. Denn der erste Versuch scheiterte. Aber ich habe ja einen Bruder, der ist Ingenieur. Und: Dem Ingenieur ist nichts zu schweur! Den habe ich angerufen und gefragt, ob man mit den Lüsterklemmen was falsch machen könne. Man müsse auf die Farben der Drähte achten, meinte mein Bruder. Das wusste ich schon. Aber meine Drähte waren beide weiß. „Komisch“, sagte mein Bruder. Dann guckte ich mir die Drähe nochmal genau an und stellte fest, dass zwar beide weiß waren, einer davon aber einen grauen Längsstreifen hatte. Dann stellte ich noch fest, dass ich den Draht ohne Streifen mit dem Draht mit Streifen verbunden hatte – und umgekehrt. Also ich die Drähte in den Lüsterklemmen getauscht … und Tatää! … es ward wieder Licht!
Dann habe ich den letzten Rest meines Kabelschlauchvorrats um das Kabel gewickelt.
An diesem Kabel wird jetzt nichts mehr „geprüft“.
Und damit die von der Prüfung durch meinen Super-Elektriker verschonte Lampe im Wohnzimmer einer „Prüfung“ entgeht, habe ich eben einen weiteren Kabelschlauch bestellt. Der kommt nächste Woche und ich hoffe, dass der fleißige Handwerker bis dahin auf „Prüfungen“ und Tests jeglicher Art verzichtet.
PS: Die Kabel in meinem Arbeitszimmer (Computer und alles, was an ihm dran hängt) und die vom Fernseher stecken alle bereits in Kabelschläuchen. Denn wenn er die „prüfen“ würde, könnte das eine teure Angelegenheit werden.
Poldi beißt sich durch Plastik-Kabelkanäle durch, denn er nimmt den katerlichen Kabelprüfauftrag sehr ernst. Bei mir stecken die besonders gefährdeten Kabel (d.h. die, woe er bequem zukommt und die sich halbwegs gerade verlegen lassen) in Kupfer-Wasserleitungsröhren (ich nehm den Stecker ab, zieh das Kabel durch die Röhre und bastel dann den Stecker wieder dran.
caterina
Na Bravo! Der Poldi übertrumpft den Rosso wohl in allen Belangen …
Da hab ich ja noch richtig „Glück“!
PS: Du scheint auch einen sehr gut bestückten Werkzeugkasten zu haben, liebe Caterina!
Ach, Rosso, was machst du ? Kabelprüfung ist gefährlich ! Wir sind froh, dass deine Dosie dein neues Hobby entdecken hat, und alle Kabel gesichert hat ! Schnurren
Ich glaub‘ nicht, dass Poldi Ross in allen Belangen übertrifft. Er lässt die Pfoten vom Käse (mopst dafür Brot und Plundergebäck), Bürotätigkeit interessiert ihn nicht die Bohne, Mäuse sind nix für ihn, er mag Menschen, (kann nicht richtig miauen sondern quetscht nur), wird wohl nie mehr erwachsen werden, aber Kabel und Kartons, das ist seins.
@ Werkzeugkasten: Ja, hab‘ ich. Hab vieles im Fach Werken in der Schule gelernt (Ende 60er, Anfang 70er Jahre!!!) und dann eben viel selber gemacht. Bis ein Handwerker ins Haus kommt, dauert es ja immer eine Ewigkeit. Da ist Frau bei Kleinigkeiten viel schneller.
Rosso fängt auch keine Mäuse … er freut sich aber, wenn Moritz eine bringt.
Heute Abend zum Beispiel. Er ließ sie aus dem Mäulchen fallen, und ich dachte schon, sie sei tot. War sie aber nicht. Als sie dann durch die Gegend tippelte, habe ich ein Tuch über sie geworfen, gefangen und in den Garten gebracht. Dort saß sie ein paar Sekunden wie paralysiert im Gras, dann hab ich sie angestuppst … und schwups, weg war sie– im Gebüsch.
ach ja, noch etwas kann Poldi Katerstrophe hervorragend: Aus Klopapier und Papierservietten Konfetti machen und überall verteilen. 🙂
Das kann Rosso allerdings auch … 🙂
Ach du liebe Zeit, Rossos Hobbies werden ja immer waghalsiger! Der hat ja Nerven. Und Du auch 😉 – ich wäre da kurz vorm Herzinfarkt.. Sowas hat Minnie noch nicht probiert, glaube ich. Ich bin sehr beeindruckt von Deinen handwerklichen Fähigkeiten, liebe Renate. Vor Strom habe ich einen Heidenrespekt ….
Liebe Grüße,
Doris
Das handwerkliche Geschick habe ich eindeutig von meiner Mutter geerbt. Mein Vater hatte Probleme damit, einen Nagel in die Wand zu schlagen. Mama dagegen hat Möbel gezimmert. Zum Beispiel Regale und Schränkchen aus alten Betten …
Ja, Kabelschläuche – solche brauchen wir wohl auch noch! Allerdings an meiner handlichen Maus nützen mir die nix. Da habe ich nun vor einigen Tagen vorsorglich 4 nachbestellt – Katzen und ihre Folgekosten …
Und die Lichterketten werde ich in diesem Jahr lieber von außen an den Fenstern installieren. Da kommt zwar ab und an der Marder vorbei und beißt mir die Kabel durch, aber das ist wohl seltener der Fall als bei unserer kleinen Kabelbeißerin. Allerdings hat es jetzt wohl etwas abgenommen, seitdem die 3 Mädchen wie wild miteinander herumtollen. Vorzugsweise gerade über und unter meinem Laptop im Bett. Daher mache ich jetzt Schluß 😉
Liebe Grüße zum Sonntag und hoffentlich nicht so stürmisches Wetter
Silke
[…] vernachlässigt. Da war unbedacht und ein Fehler! Denn saß ich doch vorhin vor dem Computer, als Rosso der Elektriker auf den Tisch sprang und … sich an genau diesem Kabel zu schaffen machte. Ich reagierte […]
[…] Noch ne Lampe […]