Leben mit der Diagnose

Die Tierheilpraktikerin sagte bei der Untersuchung gestern unumwunden, dass Lili mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit Lymphdrüsenkrebs habe. Dann schickte sie mich zu einem Tierarzt im Ort, der könne die Diagnose bestätigen (oder auch nicht) und Blut abnehmen.

Blutabnahme für einen Bluttest, Ultraschall, Biopsie … das hätte ich gestern alles machen lassen können. Ich habe darauf verzichtet, weil ich keinen Sinn darin sah. Abgesehen davon, dass all diese Untersuchungen für Lili der Stress schlechthin gewesen wäre. Sie hasst Untersuchungen jeglicher Art! Sie flippt aus, wird hysterisch, kriegt Schweißausbrüche … sie leidet enorm!

Der Tierarzt, ein relativ junger und sensibler Mann, teilte meine Ansicht, dass die Untersuchungen nicht notwendig sind. Die geschwollenen Lymphknoten sind aussagekräftig genug. Da muss nichts verifiziert werden. Chemotherapie und Kortison kommen für mich ebensowenig in Frage.

Heute Vormittag habe ich in meiner Verzweiflung mein vollkommen verdrecktes Auto im Hof gewaschen. Lili war natürlich mit dabei. Sie lag im Schatten und sah zu, wie ich im Schweiße meines Angesichts das Vehikel auf Vordermann brachte. Jetzt sieht es wieder aus wie neu.

Mit dem frisch geputzten Wagen bin ich dann zur THP gefahren und habe die speziell für Lili gemischte Organtherapie abgeholt. Davon bekommt sie jeden Tag fünf Tropfen. Da sie vor vier Jahren, als sie die massiven Darmprobleme hatte, so wunderbar auf die Organtherapie angesprochen hat, grummelt in mir die Hoffnung, dass die Krankheit gestoppt werden kann. Bestenfalls könnte sie sogar zurückgehen. Ich will nicht zu viel hoffen, aber man muss im Leben mit allem rechnen, auch mit dem Positiven.

Jetzt rollen mir schon wieder die Tränen über die Wangen …

Ein Buchprojekt werde ich auch in Angriff nehmen, ich hatte es schon seit Monaten vor, werde es nun aber beginnen. Es heißt: „Lili, mein geliebter Liebling“

Mein geliebter Liebling hat Appetit und liegt momentan auf der Terrasse im Schatten des Sonnenschirms.

Lili

Und ich trinke ein Prosecco-Piccolöchen, das mir meine Nachbarin vorgestern geschenkt hat, weil ich ihr bei einem Computerproblem geholfen habe. Mein Herz ist schwer und mein ganzer Körper von Wehmut erfüllt …

15 Kommentare

  1. Liebe Renate, ich hoffe so sehr mit Dir, das es doch noch für lange Zeit weiter geht mit Lili. Mit der Darmgeschichte hat es damals doch auch geklappt. Ich glaube fest daran und schicke Euch alle meine guten Wünsche und drücke ganz fest die Däumchen. So eine Liebe wie Lili muß einfach noch lange bei Dir bleiben dürfen. Ach, jetzt rollen sie auch wieder bei mir die Tränchen.
    Hilft Autowaschen ??? – wir fahren jetzt zum Friedhof, dort muß das Grab meiner Eltern wieder schön gemacht werden – sei nochmal ganz herzlich umarmt
    von Christiane

  2. Hab‘ jetzt drei Mal einen Kommentar geschieben und immer war alles weg.
    Ok, dann auf anderen Wegen – doofes Internet!

  3. Das mit den Globoli klingt gut, liebe Renate!! Meine Tierärztin meint, dass es sich dabei schon um Krebs gehandelt haben könnte und wenn sie darauf so gut angesprochen hat, wird sie es wieder tun! Sie WIRD es wieder tun!

    Ich wünschte ich hätte jetzt auch Prosecco daheim …

    • Meine THP meint auch, dass der Krebs damals schon angelegt gewesen sein könnte.
      Sie hat die gesamte Krankenakte durchgeschaut und sieht durchaus Zusammenhänge …
      Ich wünsche mir so sehr, dass mein geliebter Liebling mir und sich selbst noch lange erhalten bleibt.

  4. PS: Bei Gadjo hätte ich auch Untersuchungen machen lassen sollen, können, müssen … aber wozu? Er muss sogar beim Krallenschneiden (die wachsen im Alter wie Unkraut!) einen Beisskorb tragen und regt sich so dermassen auf, dass wir hinterher alle ganz fertig sind.

    • Eben … wozu Untersuchungen, wenn sowieso alles klar ist … Und Lili geht es genau wie Gadjo. Sie regt sich unglaublich auf. Sie hyperventiliert, speichelt, schreit (!) – gerät außer sich.

  5. Liebe Renate,
    ich drücke auch ganz fest die Daumen. Mehr kann ich gerade gar nicht sagen ….

    Liebe Grüße,
    Doris

  6. Ich kann es noch gar nicht glauben, dass Lili so krank sein soll. Sie ist doch so eine liebe Süße!!!
    Wenn ich jetzt schreibe, kullern mir einfach so die Tränen. Ich kann gar nicht beschreiben, wie traurig ich bin.
    Ich hoffe von ganzem Herzen, dass sie noch eine Chance bekommt und noch lange Zeit bei dir
    bleiben kann.

    In Gedanken bin ich bei euch und drücke dich, liebe Renate.

    Liebe Grüße von
    Elke

  7. Wir sind geschockt, Renate!!! Die süße Lili! Die scheiß Krankheiten – uns kullern gerade die Tränen 🙁 Wir wünschen euch für die verbleibene Zeit nur das Beste. Streichel die Süße bitte jeden Tag von uns!
    Fühl dich umarmt.
    Engel und Teufel

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